Allershauser Feuerwehr als Katastrophenhelfer im Ahrtal
Im Juli diesen Jahres zerstörte eine Flut katastrophalen Ausmaßes viele Orte im Westen Deutschlands. Häuser wurden weggerissen, Straßenzüge verwüstet, Menschen kamen ums Leben.
Daraufhin reagierte die Hilfsorganisation NAVIS e.V. aus Freising. Diese sind Spezialisten für Wasseraufbereitung in Katastrophengebieten überall auf dem Globus. Sie setzten alle Hebel füreinen schnellen Einsatz im starkbetroffenen Ahrtal (Rheinland-Pfalz) in Bewegung. Dazu wandten sie sich auch an die Feuerwehren im Landkreis Freising mit der Bitte um Leihgaben für die Sicherstellung einer Wasserversorgung - wie Pumpen und Schläuche. Die Feuerwehr Allershausen hatte sich sofort gemeldet. Und zugleich hat Kommandant Friedrich Moser angeboten, auch vor Ort unterstützen zu können.
„Das wurde sofort dankend angenommen“, erzählt er. Und so haben die Allershausener den Gerätewagen Logistik mit zur Verfügung gestellter Feuerwehr-Ausstattung vollgepackt und sich auf den Weg gemacht.
Ihre Mission: Der Navis-Organisation beim Aufbau einer Wasserversorgung vor Ort zu unterstützen.
Als sich die vier Männer der Freiwilligen Feuerwehr Allershausen am 18.Juli in Richtung Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) aufgemacht haben, wussten sie nicht, was sie erwartet. „Freilich haben wir die Bilder im Fernsehen gesehen“, erzählt Moser, der zusammen mit Markus Lachner, Alexander Huber und seinem Sohn, Friedrich Moser jun., ins Flutkatastrophengebiet gefahren ist. Eben jene Bilder der Zerstörung, die seit vergangener Woche in allen Medien präsent sind. Bilder, die aber nur erahnen lassen, wie verheerend die Lage vor Ort wirklich ist. Angekommen sind die Helfer aus dem Landkreis Freising um Mitternacht.
„Da war es natürlich schon dunkel, das ganze Ausmaß der Katastrophe haben wir erst am nächsten Tag gesehen“, erzählt Moser. Zu erleben, wie die Menschen vor dem Nichts, vor ihren zerstörten Häusern, den Trümmern ihrer Existenz stehen – „Ich hatte wirklich die ganze Zeit Gänsehaut, wir waren richtig schockiert über das Ausmaß der Katastrophe.“ Und auch, wenn die 13 Helfer aus dem Landkreis eigenständig gearbeitet haben, wenn das Errichten einer Wasserversorgung ausschließlich mit den Freiwilligen von Navis von statten ging, ist die Gruppe den Menschen, die es so hart getroffen hat, ganz nahe gekommen. „Wir waren mittendrin, haben mit den Leuten gesprochen – und unheimlich viel Dankbarkeit erfahren“, berichtet Moser. Die Wertschätzung darüber, dass da ein Trupp aus Bayern zum Helfen gekommen sei, sei laut Moser riesig gewesen. Und auch die Unterstützung aus der Zivilbevölkerung, von Menschen aus der Gegend, die verschont geblieben sind, war enorm.
„Da sind ständig Autos vorgefahren, die Leute haben ihre Gummistiefel, Schaufeln und Eimer aus dem Kofferraum geholt und sind in die Häuser, die noch stehen, um Schlamm zu schaufeln.“ Aktuell ist der Einsatz im Flutgebiet für die Allershausener Wehr beendet, die Helfer sind am 21. Juli um 3 Uhr früh wieder zuhause angekommen. Mitgebracht haben sie, wie Moser betont, die Erkenntnis, „dass an Naturkatastrophen auch bei uns in Deutschland viel mehr möglich ist, als man bislang geglaubt hat“. Nachdenklich gestimmt hat die Helfer auch, dass das Ausmaß der Zerstörung bei den Betroffenen offenbar noch gar nicht so richtig angekommen zu sein scheint. Verzweiflung sei nur am Rande zu spüren gewesen, die Menschen in dieser Ausnahmesituation „funktionieren gerade in erster Linie“, stehen noch immer unter Schock. Froh ist Friedrich Moser, dass sich seine drei Mitstreiter und er für diesen Einsatz nicht Urlaub nehmen mussten, sondern von ihren Arbeitgebern freigestellt wurden. Selbstverständlich ist das nicht, denn der Einsatz sei auf freiwilliger Basis gewesen, rein rechtlich habe man deshalb keinen Anspruch auf Freistellung. Unsere Freizeit – Ihre Sicherheit